Kindliche Sprechapraxie, Verbale Entwicklungsdyspraxie


Bei der Artikulation sind lautliche Abweichungen bzw. Entstellungen von Lauten (z.B. einer übermäßig behauchten Aussprache des /t/) feststellbar, die zu einer unverständlicheren Aussprache führen. Teilweise kann es auch zu Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten, sowie einer Mischung von Fehlerarten kommen. Die Artikulationsstörungen betreffen oft den Anfang von  Wörtern bzw. Silben und sind vielfach mit Suchbewegungen der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer…) verbunden. Bei Wiederholungen können die Fehler variieren. Die Sprechgeschwindigkeit ist häufig vermindert, die Wortbetonung falsch, Vokale werden gedehnt gesprochen und es kann zu einer silbischen Sprechweise kommen.

Verbale Entwicklungsdyspraxie

Die Symptome sind mit denen der Sprechapraxie (Planung von Sprechbewegungen) vergleichbar.

Schon früh zeigen betroffene  Säuglinge/ Kinder Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Sie verschlucken sich häufig, weil der Ablauf von Saugen-Schlucken-Atmen beeinträchtigt ist. Auch kann beobachtet werden, dass die Kinder grobmotorisch ungeschickt sind (z.B. häufiges Stolpern). Die Sprachentwicklung dieser Kinder ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nur wenige Laute produzieren. In den ersten Lautproduktionen fehlen die Konsonanten, sie produzieren eine Art „Vokalsprache“ (z. B. „aaoo“). Sie werden auch als „stille Babys“ bezeichnet und haben einen verspäteten Sprechbeginn.